Freitag, 14. November 2014

Leseprozess und Spekulationen - In Gefahr

Leseprozess

Es ist Donnerstagabend, wieder einmal komme ich müde von der Schule nach Hause. Ich habe keine Zeit um zu trödeln. Hausaufgaben stehen an, für einen Physiktest lernen sollte man auch noch und dann noch das Leseprojekt im Deutschunterricht. Ich ging so vor, dass ich zuerst lernte, dann machte ich meine Aufgaben und zu guter letzt, schon fast als Belohnung, widmete ich mich dem Buch. Hundemüde warf ich mich auf mein Bett, welches von meiner Katze schon schön vorgewärmt war. ich machte mir einen Kamillentee und stellte ihn auf mein Nachttischchen. Mein Sitzsack, welche ich immer fürs lesen auf das Bett stelle, um in einem angenehmerem Winkel ein Buch zu lesen, steht auch schon bereit. Alles ist hergerichtet um einen harten Tag ausklingen zu lassen. Ich begann zu lesen. Die erste Seite, die Zweite, die Dritte... Schnell viel mir auf, dass ich mich langweile. Solch eine Geschichte über einen Schriftsteller der Probleme hat, eine Freundin, welche Ärztin ist und ein Flugzeug, von welchen geglaubt wird das es nicht aufsteigen kann, könnte ich mir auch im Fernseher in Form einer Seifenoper ansehen. Gemütlicher wäre es auf jeden Fall. Trotzdem las ich weiter und irgendwann zog mich die Geschichte doch noch in ihren Bann. Es war ganz still im Haus, schon fast unheimlich. Alle meine Mitbewohner sind schon längst am schlafen. Ich konnte mich wunderbar konzentrieren. Ab und zu, wenn ich dem Geruch meines Kamillentee nicht mehr widerstehen konnte, gönnte ich mir einen Schluck. Langsam schon etwas kalt, der Tee. Ich fühlte mich wohl in dieser gemütlichen Atmosphäre. Als ich schlussendlich am Ende der zweiten Geschichte angelangt bin, war ich froh darüber weiter gelesen zu haben. Ich machte noch kurz meine Teekanne und den Sitzsack beiseite und püschelte mein Kissen.

Spekulationen

In dieser Geschichte, in Gefahr, bekommt Leo Richters Freundin auch ständig Anrufe, wie in der ersten Story. Nur dort wusste die Hauptperson nicht von wem diese seltsamen Anrufe kommen. Bei 'in Gefahr' weiss die Partnerin von Leo jedoch, von wem die Anrufe kommen. Im letzten Satz von der aktuellen Geschichte, als das Liebespärchen bei den Pyramiden ist, bekommt wir sie noch einmal telefonisch gesucht. Es wird nicht gesagt wer am anderen Ende der Leitung steht, doch ich vermute es sind die Arbeitskollegen. Es sind nämlich ihre ehemaligen Arbeitskollegen. Was mir auch noch auffiel, sind die Plakate die der Schriftsteller sehr oft sieht, und zwar ist Ralph abgebildet. Ralph kommt in 'Stimmen' auch vor, und zwar in der Rolle eines Stars. Ebling hat die Telefonnummer von Ralph und bekommt ständig seine Anrufe.
Ich bin mir fast sicher, dass dies kein Zufall ist und dass Daniel Kehlmann einen Roten Faden durchs ganze Buch zieht.

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